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Biofeedback - Technologien in der Therapie

Definition

Computergestützte Therapieverfahren basierend auf Biofeedback oder Neurofeedback erfahren immer größere Bedeutung in der Therapie. Unter Biofeedback versteht man Verfahren, in denen biologische Vorgänge, welche der unmittelbaren Sinneswahrnehmung zumeist nicht zugänglich sind (z.B. Puls, Körpertemperatur, Muskeltonus, Gehirnströme, Bewegungen, Muskelaktivität), gemessen werden. Anhand der in Echtzeit gemessenen Werte soll der Patient durch gezielte Aufgabenstellung lernen, diese aktiv zu steuern. Die Aufgaben werden auf  einem Monitor visualisiert und wahlweise auditiv unterstützt.

Bei kinematischen Biofeedback (Bewegungsfeedback) werden mittels hochpräziser Bewegungssensoren Eigenbewegungen des Patienten gemessen. In Abhängigkeit der Zielsetzung können dann entweder tonusregulierende Aufgaben gesetzt werden oder bewegungsanbahnende Übungen in verschiedenen Achsen. Zielsetzung ist die Verbesserung der motorischen und sensorischen Fähigkeiten durch repetitives und automatisiertes Eigentraining.

Einsatzbereiche
kinematischem
Biofeedback

Solche Trainingssysteme werden vor allem bei Patienten mit schweren Dysfunktionen des Bewegungsapparates eingesetzt, bei denen ein konventionelles Training (z.B. MTT) aufgrund nicht vorhandenem Bewegungsausmaß und/oder Kraft nicht durchführbar ist. Dies ist insbesondere bei neurologischen Erkrankungen der Fall. Auch kann mit diesen Systemen ein gelenk-spezifisches Training durchgeführt werden, wie z.B. ein selektives Finger-/ oder Handtraining.

Worin liegt der Vorteil dieser Systeme?

Unstrittig ist heute, daß bei peripheren und zentralen Schädigungen des Nervensystems wie z.B. nach Schlaganfall, ein repetitives Eigentraining zur Verbesserung der verloren gegangenen Funktionen unerlässlich ist, um die Möglichkeiten, welche sich aus der Neuroplastizität des Gehirns ergeben, bestmöglich auszuschöpfen.

Biofeedback-Therapie stützt sich auf die modernen Erkenntnisse insbesondere des motorischen Lernens. Entgegen traditioneller Konzepte z.B. aus Bobath, Vojta oder Affolter, in deren Mittelpunkt das hands-on-Verfahren steht, wird Biofeedback überwiegend als hands-off-Verfahren durchgeführt. Dies minimiert massiv den Patienten-Therapeuten-Kontakt und führt entsprechend zu einem geringeren Übertragungsrisiko bei Bakterien und Viren,  ein wichtiger Aspekt vor dem aktuellen Corona-Virus.

Eine völlig isolierte Therapie kann mit Telerehabilitation erzielt werden. Der Patient erhält Aufgaben, welche er zu Hause durchführt. Über Online-Monitoring wird der Kontakt zum Patienten aufrechterhalten. Diese Plattform ist bereits z.B.  bei dem MediTutor-System verfügbar.

Gegenüber konventionellem Training, bei welchem der Übende seine Aufgabe über einen internen Fokus reguliert (z.B. Therapieknete, Thera-Band, wird die Aufgabe bei Biofeedback über einen externen Fokus (Monitor)gesteuert wird, diese können auch auditiv unterstützt sein. Auch in der Schmerztherapie werden diese Verfahren eingesetzt.

Durch die gewonnenen Messdaten des Patienten ist es möglich, objektiv Aufgaben zu definieren, welche sich am maximal möglichen outcome des Trainierenden orientieren. Die anhand der Messdaten gewonnenen Erkenntnisse können zur Befundung und Verlaufskontrolle verwendet werden.

Das für das Wiedererlernen von Bewegungen erforderliche Feedback von Bewegung KP (Knowledge of performance und Erfolg KR (Knowledge of result)erhält der Patient in Echtzeit und in der für ihn kognitiv umsetzbaren Form.

Motivation ist in der Rehabilitation ein zentrales Thema, insbesondere bei Patienten mit schweren Dysfunktionen. Stand der Technik ist es, die Aufgaben in Form von Computerspielen zu stellen, um die Motivation und den Spaßfaktor bei den Übungen zu erhöhen und damit auch eine ausreichend hohe Repetition gegenüber rein manuellen Aufgaben zu erreichen.

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